Was ist eine Wärmeleitgruppe (WLG)?

Gruppe zur Klassifizierung der Wärmeleitfähigkeit von Materialien.

  • Definition: Die Wärmeleitgruppe (WLG) ist ein Maß für die Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen, das angibt, wie gut ein Material die Wärme durchlässt. Je niedriger der WLG-Wert, desto besser die Dämmung.
  • Funktion/Anwendung: Die WLG wird verwendet, um die energetische Effizienz und Wärmedämmung von Gebäuden zu bewerten und zu verbessern, indem die passenden Dämmmaterialien ausgewählt werden.
  • Bedeutung: Eine niedrige WLG ist entscheidend für die Reduzierung des Energiebedarfs und der CO2-Emissionen in Gebäuden, sowie für die Einsparung von Heiz- und Kühlkosten, was zur Nachhaltigkeit und Umweltschutz beiträgt.
  • Relevanz für Energieberatung: Die WLG ermöglicht Energieberatern, die thermische Performance von Gebäuden zu optimieren und regelkonforme sowie kosteneffiziente Dämmstoffe zu empfehlen.
  • Zusätzliche Informationen: Die Bestimmung der WLG ist Teil der energetischen Gebäudebewertung und hilft bei der Einhaltung von gesetzlichen Energiestandards und Vorschriften.
  • Verwandte Begriffe: Thermische Leitfähigkeit, Wärmedämmstoffe, Energieeffizienz
  • Abkürzungen und Aknonyme: WLG steht für Wärmeleitgruppe.

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Leistungen im Überblick:

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Wie lässt sich eine Wärmeleitgruppe (WLG) definieren?

Innerhalb des Gebäudesektors spielt der effiziente Einsatz von Energie eine zentrale Rolle für die Verringerung des Energieverbrauchs und somit auch für die Reduktion der CO2-Emissionen. Ein Schlüsselaspekt in diesem Zusammenhang ist die thermische Isolierung von Bauwerken. Um diese zu optimieren, ist das Verständnis von Materialien und deren Eigenschaften, insbesondere deren Wärmeleitfähigkeit, von immenser Bedeutung. Hier kommt der Begriff der Wärmeleitgruppe (WLG) ins Spiel, der in der Energieberatung eine zentrale Rolle einnimmt. Dieser Begriff beschreibt die Maßzahl für die Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen und spielt eine fundamentale Rolle bei der Planung und Umsetzung von Bau- und Sanierungsprojekten.

Wärmeleitfähigkeit, ausgedrückt durch den Lambda-Wert ((lambda)), gibt an, wie viel Wärme durch ein Material in einer bestimmten Zeit und bei einer bestimmten Größe und Temperaturdifferenz hindurchfließt. Je geringer der Wert, desto besser ist die isolierende Wirkung des Materials. Die WLG wird in der Regel in Kilogramm pro Kubikmeter (kg/m³) angegeben und ordnet Dämmstoffe auf der Basis ihres Lambda-Wertes in Kategorien. Diese Einteilung dient Fachleuten als Orientierungshilfe bei der Auswahl geeigneter Materialien für spezifische Anforderungen im Kontext der Gebäudedämmung.

Es ist zu beachten, dass die WLG direkt mit der Energieeffizienz eines Gebäudes zusammenhängt. Materialien mit einer niedrigeren WLG sorgen für eine bessere Wärmeisolierung, was wiederum zur Senkung des Energiebedarfs beiträgt. Das hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt durch reduzierte Heizkosten, sondern verbessert auch den Wohnkomfort durch gleichmäßigere Raumtemperaturen und verminderter Lärmübertragung.

In der Praxis finden sich unterschiedliche Wärmeleitgruppen, die von WLG 020 bis WLG 045 reichen, wobei die Zahlen den Lambda-Wert in W/(m·K) angeben. Dämmstoffe mit einer WLG von 020 sind also hochleistungsfähig und bieten eine hervorragende Isolierwirkung, während Materialien in der Gruppe WLG 045 eine geringere Dämmleistung aufweisen. Diese Abstufung ermöglicht es Bauherren, Architekten und Energieberatern, gezielt diejenigen Dämmstoffe auszuwählen, die für das jeweilige Bauvorhaben am besten geeignet sind.

Zum Verständnis der Unterscheidung zwischen WLG und ähnlichen Begriffen ist es hilfreich, ein klares Bild davon zu haben, dass es sich bei der Wärmeleitgruppe lediglich um die Kategorisierung der Wärmeleitfähigkeit handelt. Andere Kennzahlen wie der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) beziehen sich hingegen auf das gesamte Bauteil einschließlich seiner Materialien und Konstruktionselemente. Der U-Wert wird oft herangezogen, um die Isolierwirkung von Fenstern, Wänden oder Dächern als Ganzes zu beurteilen.

Wir empfehlen Bauherren und Planern, nicht allein auf die WLG als Maßstab zu setzen, sondern ein umfassendes Verständnis des Zusammenspiels aller beteiligten Komponenten und Faktoren zu entwickeln. Ein Element mit einer sehr niedrigen WLG kann unter bestimmten Umständen weniger effizient sein als ein Baustoff mit einer höheren WLG, wenn beispielsweise die Gesamtkonstruktion nicht optimal ausgeführt ist.

Um den besten Nutzen aus der Auswahl der Dämmstoffe nach ihrer Wärmeleitgruppe zu ziehen, sollte also eine ganzheitliche Betrachtung des Bauvorhabens und der spezifischen Gegebenheiten erfolgen. Dies beinhaltet neben der Berücksichtigung der WLG auch Aspekte wie Dampfdurchlässigkeit, Brandverhalten, ökologische Nachhaltigkeit und natürlich Kosten.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Wahl der richtigen Wärmeleitgruppe ein wesentlicher Schritt in Richtung einer effizienten und nachhaltigen Gebäudeisolation ist. Sie ermöglicht es, individuell und präzise auf die Bedürfnisse eines Bauvorhabens einzugehen und somit nicht nur Energiekosten zu sparen, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Als Energieberater unterstützen wir unsere Klienten dabei, die jeweils passende Wärmeleitgruppe für ihr Projekt zu identifizieren und damit eine optimale Basis für ihr Bauvorhaben zu schaffen.

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Redaktion

Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser - Ingenieure bei WarmWorks

Dieser Beitrag wurden mit freundlicher Unterstützung von Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser geschrieben. Sie sind zertifizierte Energieeffizienz-Experten bei WarmWorks. Lars Reimers, Bauingenieur mit umfangreicher Erfahrung in der Bauplanung und -überwachung, sorgt dafür, dass Ihre Gebäude energieeffizient und strukturell einwandfrei sind. Thorolf Rudischhauser, Umweltingenieur spezialisiert auf nachhaltige Gebäudetechnik, bringt umfassendes Wissen in Umweltfragen und Energieeinsparung in jedes Projekt ein. Gemeinsam bieten sie maßgeschneiderte Lösungen zur energetischen Optimierung von Wohngebäuden und unterstützen bei der Beantragung von Fördermitteln.