Was ist eine Solarfassade?

Fassade eines Gebäudes mit integrierten Solarpanels.

  • Definition: Solarfassaden sind Gebäudeaußenwände, die mit integrierten Photovoltaikmodulen (PV-Modulen) ausgestattet sind, um Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umzuwandeln.
  • Funktion/Anwendung: Solarfassaden werden in der Architektur und im Bauwesen angewendet, um Gebäude energieeffizient zu gestalten. Sie können an Neubauten oder als Teil von Sanierungsprojekten existierender Gebäude angebracht werden.
  • Bedeutung: Solarfassaden spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung nachhaltiger Energiequellen, der Verringerung von CO2-Emissionen und der Unterstützung der Energiewende. Sie tragen zur energetischen Selbstversorgung von Gebäuden bei und können die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.
  • Relevanz für Energieberatung: In der Energieberatung sind Solarfassaden relevant, da sie Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien bieten. Berater müssen die technischen, ökonomischen und rechtlichen Aspekte bewerten, um die Eignung und Effizienz von Solarfassaden für spezifische Projekte zu bestimmen.
  • Zusätzliche Informationen: Die Effizienz von Solarfassaden kann durch verschiedene Faktoren wie Ausrichtung, Neigung und Art der verwendeten PV-Module beeinflusst werden. Zudem gibt es ästhetische und bautechnische Überlegungen bei der Integration ins Gebäudedesign.
  • Verwandte Begriffe: Photovoltaikmodul, Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV), erneuerbare Energie, Energieeffizienz
  • Abkürzungen und Aknonyme: PV (Photovoltaik), GIPV (Gebäudeintegrierte Photovoltaik)

Wie definiert man eine Solarfassade?

Bei der Betrachtung nachhaltiger Energiekonzepte im städtischen wie im ländlichen Raum spielt die Nutzung von Solarenergie eine entscheidende Rolle. Eine innovative Form der Energiegewinnung, die sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte in der modernen Architektur vereint, stellt die Integration von Solarfassaden dar. Deren Konzept basiert auf der Installation von Photovoltaik- (PV) Modulen an den Außenwänden von Gebäuden, was eine effiziente Nutzung von Solarenergie ermöglicht, selbst wenn das Dach für solche Zwecke nicht geeignet ist oder bereits anderweitig genutzt wird.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Solardachanlagen, bei denen die Solarmodule in der Regel auf den Dachflächen montiert sind, werden Solarfassaden direkt in die Außenwände eingebettet oder als vorgehängte Fassadenelemente konzipiert. Diese Integration ermöglicht nicht nur die Stromerzeugung aus Sonnenlicht, sondern bietet auch Möglichkeiten zur architektonischen Gestaltung und zum Wärmeschutz des Gebäudes. Anders als bei Solarthermieanlagen, die auf die Erwärmung von Wasser abzielen, konvertieren Solarfassaden das Sonnenlicht mittels Photovoltaik direkt in elektrische Energie.

Ein besonderer Vorteil dieser Technologie ist die Möglichkeit, auch West- und Ostfassaden für die Energieerzeugung zu nutzen. Während Dachanlagen vornehmlich auf eine südliche Ausrichtung angewiesen sind, um ein Optimum an Solarenergie einfangen zu können, ermöglichen Solarfassaden auch an weniger ideal ausgerichteten Gebäudeseiten eine effektive Energiegewinnung. Dies ist besonders in städtischen Gebieten von Bedeutung, wo die Ausrichtung und Neigung der Dachflächen oft nicht optimal gestaltet werden können.

In der Entwicklung von Solarfassaden wird großen Wert auf die Integration in die Gebäudeästhetik gelegt. Moderne Photovoltaikmodule sind nicht nur in ihrer Funktion innovativ, sondern auch in der optischen Gestaltung, sodass sie nahtlos in die Fassadengestaltung eingefügt werden können. Hersteller bieten hierfür eine Vielzahl von Farben, Mustern und Transparenzgraden an, was Architekten und Planern kreative Freiheiten bei der Gestaltung bietet. Diese ästhetischen Aspekte kombiniert mit der Energieeffizienz macht Solarfassaden zu einer attraktiven Lösung für nachhaltiges Bauen.

Neben der direkten Stromerzeugung tragen Solarfassaden auch zu einer reduzierten thermischen Belastung der Gebäude bei. Durch die Absorption der Sonnenstrahlung an der Fassade wird weniger Wärme in die Gebäude geleitet, was besonders in den Sommermonaten eine geringere Kühllast zur Folge hat. Dies reduziert den Energiebedarf für Klimatisierungsmaßnahmen und trägt damit zusätzlich zur Energieeffizienz des Gebäudes bei.

In der Planungsphase einer Solarfassade sollten jedoch diverse technische und rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. Dazu zählt unter anderem die Abstimmung mit lokalen Bauvorschriften und den Energieversorgungsunternehmen. Gleichzeitig erfordert die Installation eine sorgfältige technische Planung, um den optimalen Ertrag zu gewährleisten und die Integration in das Gebäudeenergiemanagement sicherzustellen. Professionelle Energieberatungen können hier wertvolle Unterstützung bieten, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Solarfassaden einen wichtigen Beitrag zur Energiegewinnung leisten und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, gestalterische und funktionale Aspekte der Gebäudehülle zu optimieren. Durch die technologische Weiterentwicklung und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Baumaßnahmen wird diese Form der Solarenergienutzung zunehmend an Bedeutung gewinnen und wesentlich zur Erreichung von Energieeffizienzzielen und zur Dekarbonisierung urbaner Räume beitragen. Als Energieberater stehen wir bereit, die Integration von Solarfassaden in Ihr Energiekonzept mit fundiertem Fachwissen und Blick für technische Innovationen zu unterstützen.

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Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser - Ingenieure bei WarmWorks

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