Was ist der Passivhausstandard?

Bau- und Energiestandard für Gebäude, die nahezu keine externe Energiezufuhr benötigen.

  • Definition: Der Passivhausstandard bezeichnet ein Baukonzept, das auf maximale Energieeffizienz, Komfort und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, indem es den Heiz- und Kühlbedarf drastisch reduziert. Dies wird hauptsächlich durch eine sehr gute Wärmedämmung, eine luftdichte Gebäudehülle, eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung und hochwertige Fenster mit Dreifachverglasung erreicht.
  • Funktion/Anwendung: Der Passivhausstandard wird beim Bau von Wohn- und Geschäftsgebäuden angewandt und zielt darauf ab, den Energieverbrauch für Heizen und Kühlen auf ein Minimum zu reduzieren, indem nahezu das gesamte Gebäude als ‚passiver‘ Teil der Energieversorgung fungiert.
  • Bedeutung: Der Standard ist von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz und die Energieeffizienz, da Gebäude, die nach diesem Standard gebaut werden, erheblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.
  • Relevanz für Energieberatung: Für Energieberater ist der Passivhausstandard ein wichtiges Instrument, um Kunden über energieeffizientes Bauen zu informieren, energetische Einsparpotenziale aufzuzeigen und bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten, die den höchsten Anforderungen an Energieeffizienz genügen, zu unterstützen.
  • Zusätzliche Informationen: Der Passivhausstandard kann in bestehende Gebäude integriert werden, allerdings ist die Umsetzung in Neubauten aufgrund der einfacheren Realisierbarkeit der erforderlichen Baustandards effizienter und kostengünstiger.
  • Verwandte Begriffe: Niedrigenergiehaus, Energieeffizienz, Nachhaltiges Bauen, Wärmerückgewinnung
  • Abkürzungen und Aknonyme: PHPP (Passive House Planning Package – ein Planungswerkzeug für Passivhäuser)

Worin besteht der Standard des Passivhauses?

Der Passivhausstandard repräsentiert einen wegweisenden Ansatz in der nachhaltigen Bauweise, der darauf abzielt, den Energiebedarf von Gebäuden auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig ein optimales Wohnklima zu gewährleisten. Dieses Konzept, das seinen Ursprung in den späten 1980er Jahren in Deutschland hat, setzt auf eine Kombination aus hochwertiger Wärmedämmung, luftdichten Gebäudehüllen und einer intelligenten Lüftungstechnik, um den Heiz- bzw. Kühlenergiebedarf drastisch zu senken. Der Passivhausstandard gilt heute international als Synonym für energieeffizientes Bauen und Wohnen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Bauten, die oft erhebliche Energiemengen für Heizung und Kühlung benötigen, zeichnen sich Passivhäuser durch ihren minimalen Energieverbrauch aus. Der Jahresheizwärmebedarf liegt typischerweise bei weniger als 15 kWh/m², was weit unter den Werten konventioneller Neubauten liegt. Diese beeindruckende Energieeffizienz wird vor allem durch die Verwendung spezieller Fenster mit Dreifachverglasung und ausgezeichneten Wärmeschutzeigenschaften sowie eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erreicht. Letztere sorgt dafür, dass verbrauchte Luft nach außen abgeleitet und frische Luft von außen zugeführt wird, ohne dass dabei Wärme verloren geht.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Passivhausstandards ist die Vermeidung von Wärmebrücken. Wärmebrücken sind Stellen in der Gebäudehülle, an denen Wärme schneller nach außen geleitet wird als an den umgebenden Flächen. Durch eine sorgfältige Planung und Ausführung werden diese Wärmebrücken minimiert, was den Wärmeschutz des Gebäudes zusätzlich verbessert.

Verglichen mit anderen Energiestandards wie dem KfW-Effizienzhaus oder dem Nullenergiehaus, setzt der Passivhausstandard besonders strenge Anforderungen an den Energieverbrauch und die Bauweise. Während zum Beispiel ein KfW-Effizienzhaus 55 lediglich 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren Neubaus gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) benötigt, strebt das Passivhaus nach nahezu vollständiger Autarkie im Hinblick auf den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung.

Die Umsetzung des Passivhausstandards bedeutet für Bauherren zwar zunächst höhere Investitionskosten im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen, diese werden jedoch langfristig durch die Einsparungen bei den Energiekosten mehr als ausgeglichen. Dazu kommt, dass Passivhäuser einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie den CO2-Ausstoß reduzieren. Darüber hinaus genießen Bewohner von Passivhäusern ein besonders angenehmes Raumklima. Durch die kontinuierliche Zufuhr von frischer, vorgefilterter Luft und die weitgehende Vermeidung von Temperaturschwankungen entsteht ein rundum behagliches Wohngefühl.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Passivhausstandard eine zukunftsfähige Bauweise darstellt, die energieeffizientes Wohnen mit hohem Komfort und Klimaschutz vereint. Als Energieberatungsplattform unterstützen wir Interessierte und Bauherren beim Weg zum Passivhaus, indem wir fundiertes Fachwissen, technisches Verständnis und praxisorientierte Beratung bieten. Durch die Realisierung von Passivhausprojekten leisten wir gemeinsam einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und fördern eine nachhaltige Entwicklung im Bausektor.

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WarmWorks

Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser - Ingenieure bei WarmWorks

Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser sind zertifizierte Energieeffizienz-Experten bei WarmWorks. Lars Reimers, Bauingenieur mit umfangreicher Erfahrung in der Bauplanung und -überwachung, sorgt dafür, dass Ihre Gebäude energieeffizient und strukturell einwandfrei sind. Thorolf Rudischhauser, Umweltingenieur spezialisiert auf nachhaltige Gebäudetechnik, bringt umfassendes Wissen in Umweltfragen und Energieeinsparung in jedes Projekt ein. Gemeinsam bieten sie maßgeschneiderte Lösungen zur energetischen Optimierung von Wohngebäuden und unterstützen bei der Beantragung von Fördermitteln.