Was bedeutet kWh/(m²a) im Energieausweis?

Gibt den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes pro Quadratmeter beheizter Nutzfläche an.

  • Definition: kWh/(m²a) ist eine Einheit zur Angabe des Energieverbrauchs pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche pro Jahr.
  • Funktion/Anwendung: Diese Einheit wird im Energieausweis verwendet, um den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes zu bewerten und zu vergleichen.
  • Bedeutung: Sie ist entscheidend für die Beurteilung der Energieeffizienz eines Gebäudes und hilft dabei, energetische Schwachstellen zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu planen.
  • Relevanz für Energieberatung: kWh/(m²a) ist ein zentraler Kennwert, der es Energieberatern ermöglicht, den Energieverbrauch von Gebäuden zu analysieren, Optimierungspotenziale aufzuzeigen und spezifische Empfehlungen für energetische Sanierungen zu geben.
  • Zusätzliche Informationen: Die genaue Ermittlung dieses Wertes erfolgt durch die Analyse des tatsächlichen Energieverbrauchs und/oder durch Berechnungen basierend auf baulichen und technischen Eigenschaften des Gebäudes.
  • Verwandte Begriffe: Heizenergiebedarf, Primärenergiebedarf, Endenergiebedarf, spezifischer Energieverbrauch

Was besagt kWh/( m²a)?

Im Energieausweis steht die Einheit kWh/(m²a) für den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes pro Quadratmeter Nutzfläche. Diese Angabe ist ein entscheidender Kennwert zur Beurteilung der Energieeffizienz eines Gebäudes. Wir berechnen diesen Wert, indem wir den gesamten Energieverbrauch eines Gebäudes über ein Jahr durch die Gebäudenutzfläche teilen. Dadurch erhalten wir einen spezifischen Wert, der den Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr angibt.

Die Funktion dieser Einheit im Energieausweis ist es, eine Vergleichsgrundlage für die Energieeffizienz verschiedener Gebäude zu schaffen. Eigentümer, Mieter und Käufer können anhand dieser Kennzahl die energetische Qualität eines Gebäudes einschätzen. Je niedriger der Wert, desto besser ist die Energieeffizienz des Gebäudes. Das hilft nicht nur bei der Entscheidung über den Kauf oder die Anmietung einer Immobilie, sondern auch bei der Planung energetischer Sanierungen.

Die Bedeutung von kWh/(m²a) liegt darin, dass sie uns eine klare und standardisierte Methode bietet, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu quantifizieren. Dies ist unerlässlich für die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes und für die Identifikation von Verbesserungsmöglichkeiten. In der Energieberatung nutzen wir diesen Wert, um den energetischen Zustand eines Gebäudes zu bewerten und maßgeschneiderte Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu geben.

Für die Energieberatung ist die Angabe von kWh/(m²a) von besonderer Relevanz. Sie ermöglicht uns eine präzise Analyse des Energieverbrauchs und die Entwicklung spezifischer Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu senken. Dies kann durch bauliche Verbesserungen, den Einsatz energieeffizienter Technologien oder die Optimierung der Heizungs- und Lüftungssysteme erfolgen. Der Kennwert kWh/(m²a) dient dabei als Basis für die Berechnung des energetischen Einsparpotenzials und für die Wirtschaftlichkeitsberechnungen geplanter Maßnahmen.

Im Verbrauchsausweis für Wohngebäude wird die Gebäudenutzfläche, je nach Typ des Wohngebäudes, unterschiedlich ermittelt. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit teil- oder vollbeheiztem Keller wird die Wohnfläche mit dem Faktor 1,35 multipliziert. Für alle anderen Wohngebäude gilt ein Faktor von 1,2. Diese Faktoren berücksichtigen die zusätzlichen beheizten Flächen, die nicht zur Wohnfläche zählen, aber dennoch energetisch relevant sind. Ein Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m² hätte eine Gebäudenutzfläche von 202,5 m² (150 m² x 1,35).

Im Bedarfsausweis hingegen wird die Gebäudenutzfläche anhand der Hüllfläche des Gebäudes berechnet. Hierbei wird das beheizte Gebäudevolumen (Ve) mit einem festen Wert multipliziert, um die Gebäudenutzfläche zu ermitteln. Die Standardformel lautet AN = 0,32 m⁻¹ · Ve. Diese Formel gilt für typische Wohngebäude. Bei Gebäuden mit abweichender Geschosshöhe, also mehr als 3 Meter oder weniger als 2,5 Meter, wird ein modifizierter Wert verwendet, um die Gebäudenutzfläche genauer zu bestimmen. Die modifizierte Formel nach § 25 Absatz 10 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) lautet AN = 1/hG – 0,04 [m⁻¹], wobei hG die durchschnittliche Geschosshöhe darstellt.

Im Kontext des Energieausweises unterscheiden wir zwischen verschiedenen ähnlichen Begriffen wie Heizenergiebedarf, Primärenergiebedarf und Endenergiebedarf. Der Heizenergiebedarf beschreibt die Energiemenge, die für die Beheizung eines Gebäudes benötigt wird. Der Primärenergiebedarf berücksichtigt zusätzlich den Energieaufwand für die Gewinnung, Umwandlung und den Transport der Energieträger. Der Endenergiebedarf bezieht sich auf die tatsächlich im Gebäude verbrauchte Energie.

Ein häufig auftretender Begriff in diesem Zusammenhang ist die thermische Hülle eines Gebäudes. Sie umfasst alle Bauteile, die die beheizten Räume eines Gebäudes umschließen und somit den Energieaustausch mit der Außenumgebung beeinflussen. Eine gut gedämmte thermische Hülle trägt wesentlich zur Reduktion des Energieverbrauchs bei, was sich in einem niedrigeren kWh/(m²a)-Wert widerspiegelt.

Wir verwenden diesen Kennwert auch, um Fördermittel für energetische Sanierungen zu beantragen. Viele Förderprogramme setzen einen bestimmten maximalen kWh/(m²a)-Wert voraus, um finanzielle Unterstützung zu gewähren. Deshalb ist eine genaue Berechnung und Optimierung dieses Wertes nicht nur für die Reduktion der Betriebskosten, sondern auch für die Inanspruchnahme staatlicher Förderungen von großer Bedeutung.

Zusätzlich zur direkten Anwendung im Energieausweis spielt der Kennwert kWh/(m²a) eine Rolle in der öffentlichen und politischen Diskussion über Energieeffizienz und Klimaschutz. Die Reduktion des Energieverbrauchs in Gebäuden ist ein wesentlicher Bestandteil der nationalen und internationalen Klimaschutzziele. Daher ist es wichtig, dass wir diesen Kennwert verstehen und effektiv nutzen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen zu leisten.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Angabe von kWh/(m²a) im Energieausweis ein zentrales Instrument in der Energieberatung ist. Sie bietet eine transparente und vergleichbare Grundlage für die Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden. Durch die genaue Analyse und Optimierung dieses Wertes können wir maßgeblich dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken, die Betriebskosten zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.

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Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser - Ingenieure bei WarmWorks

Lars Reimers und Thorolf Rudischhauser sind zertifizierte Energieeffizienz-Experten bei WarmWorks. Lars Reimers, Bauingenieur mit umfangreicher Erfahrung in der Bauplanung und -überwachung, sorgt dafür, dass Ihre Gebäude energieeffizient und strukturell einwandfrei sind. Thorolf Rudischhauser, Umweltingenieur spezialisiert auf nachhaltige Gebäudetechnik, bringt umfassendes Wissen in Umweltfragen und Energieeinsparung in jedes Projekt ein. Gemeinsam bieten sie maßgeschneiderte Lösungen zur energetischen Optimierung von Wohngebäuden und unterstützen bei der Beantragung von Fördermitteln.